Dieser Audiowalk führt Sie quer durch Moabit (auch auf Englisch). Gehen Sie den Deportationsweg ab: Vom Ort der einstigen Synagoge, die als Sammellager missbraucht wurde bis zum Güterbahnhof, von dem aus rund 30.000 Jüdinnen und Juden in die Konzentrationslager und Ghettos deportiert wurden.
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Es gibt auch die Möglichkeit, sich die einzelnen Beiträge direkt vor Ort anzuhören. Auf dem Deportationsweg verteilt finden sich HÖRSTATIONEN, die den jeweiligen Text per Knopfdruck abspielen.
Wie wichtig den Juden gegenüber freundlich eingestellte Mitmenschen waren, beschreibt Leo Baeck, Rabbiner und einer der bedeutendsten Vertreter des deutschen liberalen Judentums
„Ohne die moralische Unterstützung wäre das Leben weit schwieriger zu ertragen gewesen. Den Juden zu helfen, war manchmal die einzige Art, auf die ein Deutscher den Nazis gegenüber seine Opposition auszudrücken vermochte. Gelegentlich fand ich vor meiner Tür auch einen Korb Obst von namenlosen Spendern. In der überfüllten S-Bahn trat eines Sonntags ein Unbekannter ganz dicht an mich heran und fragte: „Kommt jetzt Tiergarten?“. Dann fügte er im Flüsterton hinzu: „Ich bin vom Lande und habe ein paar Eier in Ihre Tasche gesteckt“. Ein andermal ließ ein Mann auf der Straße einen Umschlag fallen, hob ihn auf und reichte ihn mir mit den Worten: „Sie haben etwas verloren“. Der Umschlag enthielt ein Päckchen Lebensmittelkarten.“