EVL erleben 02|2021 Sonderausgabe
Sonderausgabe über das Hochwasser am 14. Juli 2021.
Sonderausgabe über das Hochwasser am 14. Juli 2021.
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EVL ERLEBEN
DAS KUNDENMAGAZIN DER ENERGIEVERSORGUNG LEVERKUSEN
AUSGABE 2 | 2021
SONDERAUSGABE
ÜBER DAS
HOCHWASSER AM
14. JULI
www.evl-gmbh.de
www.evl-erleben.de
evl.leverkusen
evl.leverkusen
SONDERAUSGABE I EVL ERLEBEN
IMPRESSUM
Herausgeber:
Energieversorgung Leverkusen
GmbH & Co. KG (EVL)
Unternehmenskommunikation/PR
Overfeldweg 23, 51371 Leverkusen
Telefon: 0214/8661-365
presse@evl-gmbh.de
Redaktion:
Stefan Kreidewolf (V. i. S. d. P.)
Konzeption:
Pia Bogolowski
Texte:
Pia Bogolowski,
Stefan Kreidewolf
Titelbild:
Uwe Miserius
Kreation:
Hannah Berghus Mediendesign
www.hannahberghus.de,
mail@hannahberghus.de
Druck:
Lenz Druck
Bohnenkampsweg 29,
51371 Leverkusen
Klimaneutraler Druck auf
100 % Recyclingpapier
Distribution:
Leverkusener Anzeigenblatt
GmbH & Co. KG
August-Horch-Straße 10,
51149 Köln
Weitere Geschichten und
Themen finden sich auch
auf dem Blog der EVL.
Liebe Leverkusenerinnen und Leverkusener,
viele von Ihnen blicken auf dramatische und aufreibende Tage sowie
Wochen zurück. Das Hochwasser im Juli hat vor allem die Menschen
in Opladen, Schlebusch und Alkenrath hart getroffen. Was blieb,
war viel Chaos und Zerstörung. Was wir auch erlebt haben, war viel
Hilfsbereitschaft und Solidarität.
Den großen Zusammenhalt in der Stadt haben auch die Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter der EVL erlebt. Spontan-Verpflegung von
Unbekannten im Entstördienst, Applaus beim Zuschalten, unzählige
„Danke“ oder positive Kommentare auf den Social-Media-Kanälen.
Das hat motiviert: EVLer sind früher aus dem Urlaub zurückgekommen
oder haben schon deutlich vor Schichtbeginn mit dem Dienst
angefangen, das Engagement war enorm. In Summe waren fast
150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Einsatz.
In dieser Sonderausgabe der „EVL erleben“ soll ein Stück des
Zusammenhalts transportiert und „Danke“ gesagt werden. Danke an
die Partner im Einsatz gegen das Hochwasser und seine Folgen, die
uns eine schnelle Wiederversorgung erleichtert haben: Feuerwehr,
Bundeswehr, THW, Hilfs- und Rettungsorganisationen, Handwerksbetriebe
und unzählige freiwillige Helfer vor Ort. Danke auch an die
betroffenen Anwohner, die in einer Ausnahmesituation viel Verständnis
gezeigt haben – vor Ort und auf den Social-Media-Kanälen.
In dieser Ausgabe soll auch gezeigt werden, wie komplex die Energieversorgung
ist, bis der Strom bei den Kundinnen und Kunden aus
der Steckdose kommt. Zahlreiche Schritte und Abläufe waren im Juli
nötig, um die Wiederversorgung im stark zerstörten Leverkusener
Netzgebiet zu ermöglichen. Dass das in vergleichsweise kurzer Zeit
geklappt hat, ist ein Verdienst der gut ausgebildeten Fachkräfte der
EVL. Mit starken Partnern vor Ort und einer leistungsbereiten Belegschaft
ist die Energieversorgung Leverkusen für die Zukunft gut
aufgestellt – das ist die positive Erkenntnis nach diesem Stresstest.
Wir wünschen viel Spaß beim Lesen.
Ihre
Susanne Fabry
EVL-Aufsichtsratsvorsitzende
Mitglied des Vorstands der
RheinEnergie AG
Milanie Kreutz (l.) und
Susanne Fabry.
Ihre
Milanie Kreutz
stellv. EVL-Aufsichtsratsvorsitzende
Vorsitzende der SPD-Fraktion
im Rat der Stadt Leverkusen
Schäden: Auf rund drei Millionen Euro
schätzt Dr. Ulrik Dietzler, technischer Geschäftsführer
der EVL (Foto), die eigenen
Schäden in den Netzen. Diese reichen von
abgebrannten Mittelspannungsstationen bis
hin zum überfluteten Wasserzähler.
EINE STADT ZEIGT SICH SOLIDARISCH
EVL IST DANKBAR FÜR UNTERSTÜTZUNG UND STOLZ AUF DIE ERBRACHTE LEISTUNG
Die Geschäftsführung der EVL und OB Uwe Richrath
bedanken sich nach der Flut bei den Mitarbeitenden und
Unterstützern der MEGA.
In zwei Schichten und mit fast 150
Mitarbeitenden hat die EVL nach der
Flutkatastrophe in nur wenigen Tagen
rund 100 Mittelspannungsstationen
mittelfristig repariert und insgesamt
5.000 Hausanschlüsse inspiziert.
Möglich war dies dank der sehr guten
Zusammenarbeit mit der Feuer- und
Bundeswehr, die gemeinsam mit der
EVL die Keller prüften. „Einen großen
Beitrag haben aber auch die vielen
Hilfsorganisationen und Freiwilligen
geleistet. Denn sie haben uns hier in
den betroffenen Gebieten super versorgt“,
sagt Regina Malek, Betroffene
und Mitarbeiterin bei der EVL. Zudem
hatte die Energieversorgung mit der
MEGA einen starken Partner an ihrer
Seite, die gemeinsam allein in Leichlingen
circa 3.000 Anschlüsse in nur
wenigen Tagen wiederversorgten. Und
nicht zuletzt haben auch die Tiefbauer
einen wichtigen Teil zur Wiederversorgung
beigetragen.
Beim Thema Kommunikation informierte
die EVL nach Rücksprache mit der
Leitstelle und den Einsatzkräften vor
Ort über ihre Website und den Sozialen
Kanälen. Die EVL-Kunden feierten die
Hilfskräfte und Mitarbeitenden der EVL
in Form von vielen positiven Kommentaren
und Likes. Nach der Flut bedankte
sich die EVL und OB Uwe Richrath
bei einer Feier für den starken Einsatz.
Auch heute sind die EVL sowie Betroffenen
sehr dankbar über die Solidarität
und Hilfe: „Es war wirklich klasse, dass
so viele Helferinnen und Helfer – die
einem ja eigentlich fremd sind und sogar
aus anderen Regionen kamen, uns
mit ihrer Manpower so selbstlos unterstützt
haben“, sagt Regina Malek.
FINANZIELLE UNTERSTÜTZUNG FÜR DIE BETROFFENEN
EVL SPENDET AN DEN WILDPARK REUSCHENBERG UND DIE BÜRGERSTIFTUNG LEVERKUSEN
Denise Giron (m.) und Rebekka Quatz (r.)
bei der Übergabe des Spendenschecks an
Tierparkleiterin Sabine Honnef (l.).
Schnell und unbürokratisch wandte
sich die Energieversorgung
Leverkusen mit mehreren Spenden
an die durch das Hochwasser
betroffenen Einrichtungen sowie Leverkusenerinnen
und Leverkusenern.
„Die Folgen des Hochwassers sind
verheerend und unsere Gedanken
sind weiterhin bei den Betroffenen.
Da wir unsere Verantwortung für die
Stadt sehr ernst nehmen, ist die Spendenaktion
für uns eine Herzensangelegenheit“,
sagt Thomas Eimermacher,
kaufmännischer Geschäftsführer.
So gingen jeweils 10.000 Euro an die
„Bürgerstiftung Leverkusen hilft“ und
den „Wildpark Reuschenberg“. Dabei
kam die Spende für den Wildpark
Reuschenberg auch durch eine Sammelaktion
der EVL-Mitarbeitenden aus
dem City Point zustande: „Wir mussten
nicht lange über eine Spende an den
Wildpark nachdenken, denn er ist eine
Institution in Leverkusen. Für uns war
es selbstverständlich und wir freuen
uns, dass die Spende nun dabei hilft,
das Gehege der Ziegen wieder instand
zu setzen“, sagt Rebekka Quatz.
Gemeinsam mit Denise Giron – die
ebenfalls im City Point arbeitet, überreichte
sie mit Thomas Eimermacher
den Spendenscheck an Tierparkleiterin
Sabine Honnef sowie Geschäftsführer
Alexander Marasch.
Zudem spendet die EVL jeweils 2.500
Euro an zwei städtische Kindergärten.
„Wir möchten, dass die Kinder wieder
ihr gewohntes Umfeld erleben und
Kind sein können“, sagt Eimermacher.
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EVL ERLEBEN I SONDERAUSGABE
SONDERAUSGABE I EVL ERLEBEN
Daniel Fischermann (l.) und Stefan Müller (r.)
vor einer zerstörten Trafostation.
„SO STELLE ICH MIR KRIEG VOR“
INTERVIEW: ZWEI DER EVL-NETZMEISTER ZIEHEN NACH DER FLUT BILANZ
Stefan Müller (40) und Daniel Fischermann
(38) sind als Netzmeister
für die Energieversorgung
Leverkusen (EVL) im Einsatz und
kümmern sich im Alltag um Entstörung
und Instandhaltung des Stromnetzes.
Seit ihrer Ausbildung bei der EVL haben
beide mehr als 20 Jahre Berufserfahrung
gesammelt und die ein oder
andere größere Hürde im Tagesgeschäft
genommen. Dass die größte berufliche
Herausforderung noch vor ihnen
liegt, hätten beide am Morgen des
14. Juli nicht gedacht. Ein Rückblick –
über viele Arbeitsstunden, starke Partner
und große Solidarität.
Mit ein paar Wochen Abstand, habt
ihr die Flutkatastrophe gut verarbeitet?
Daniel Fischermann: Die Müdigkeit
war schnell aus den Knochen. Dennoch
war ich froh, dass ich danach erst
einmal ein paar Tage Urlaub in Kroatien
machen konnte.
Stefan Müller: Urlaub war auch bei
mir wichtig: In der Spitze haben wir bis
zu 20 Stunden gearbeitet. Man lebt für
eine Woche an seiner Familie und allen
vorbei und hat kein Privatleben mehr.
Du funktionierst in so einer Situation
einfach nur und läufst auf Autopilot.
Wie habt ihr den Mittwoch, als der
Starkregen kam, erlebt?
Fischermann: Ich hatte Rufbereitschaft
und der Tag begann ganz ruhig.
Müller: Am frühen Nachmittag hatten
wir nur Einsätze in Alkenrath. Da habe
ich gar nicht mitbekommen, was im
Hintergrund gerade passiert. Ab 16 Uhr
Stefan Müller koordinierte nach der
Flutkatastrophe die Einsätze in
Schlebusch und Opladen.
ging die Post ab und dann krachte es
an allen Ecken und Enden. Zum Abend
hin kamen immer mehr Meldungen
aus den Krisengebieten und das ganze
Ausmaß der Situation wurde immer
klarer.
Welche Einsatzschwerpunkte hattet
ihr am Abend?
Müller: Zahlreiche Trafostationen und
Schalthäuser standen schnell unter
Wasser. Diese haben wir versucht zu
schützen und von außen freizuschalten,
wie das Schalthaus in der Fixheide, das
1,20 Meter unter Wasser stand. Da bin
ich hingeschwommen. Zum Glück kam
die Feuerwehr an der Stelle auch nicht
weiter und konnte uns mit Sandsäcken
helfen. Danach sind wir rüber zum Klinikum
in Schlebusch. Dort mussten wir
wegen des extrem schnell steigenden
Wassers gegen 23 Uhr die Trafostation
aufgeben. Um 23:14 Uhr sind die
Uhren in Schlebusch dann stehen geblieben
und es ist zu einem massiven
Kurzschluss in der Trafostation im Klinikum
gekommen und daraufhin zu einem
Stromausfall in großen Teilen des
Stadtgebiets.
Fischermann: In der Nacht sind wir
nach Opladen und haben die Stromversorgung
so umgeschaltet, dass das
St. Remigius Krankenhaus Opladen
versorgt bleibt. Wir wollten wenigstens
ein Krankenhaus im Einsatz halten. Die
nächsten beiden Tage bestanden dann
aus Gefahrenabwehr. Erst am Samstag
wurde der ganze Schaden sichtbar.
Die Schäden und Aufgaben, die
dann auf euch zukamen waren immens,
wie habt ihr das bewältigt?
Müller: Die Bilder vor Ort mit den ganzen
Schäden waren heftig. So stelle ich
mir Krieg vor. Wir haben im Netz viel verloren,
aber als Unternehmen auch viel
gewonnen. Die interne Solidarität und
Hilfsbereitschaft waren großartig. Kollegen
haben ihre Urlaube abgebrochen,
sind aus anderen Abteilungen eingesprungen
und haben an den Wochenenden
mitgearbeitet. Wir hätten für uns
keine bessere Teambuilding-Maßnahme
finden können. Wenn es hart auf hart
kommt, können wir uns aufeinander und
die Expertise des Anderen verlassen.
Fischermann: Die Kollegen haben
ohne mit der Wimper zu zucken alles
mitgetragen und es uns Netzmeistern
einfach gemacht. In so einer Situation
können wir ja nicht überall sein und
mussten auch Vertrauen schenken. Die
Kollegen konnten wir laufen lassen und
die Zusammenarbeit und das Teamwork
waren einfach super. Genauso wie mit
dem Krisenstab in der EVL-Zentrale.
Dann war beim Einsatz in Leichlingen
die Unterstützung durch die MEGA
Monheim natürlich sehr hilfreich.
Wie haben die Betroffenen in den
überfluteten Gebieten reagiert?
Müller: Die Anwohner haben gemerkt,
dass sie die EVL jetzt brauchen und
Daniel Fischermann (fünfter v. l.) bei einer
kurzen Pause mit seinen Kollegen von der
EVL und der MEGA vor Ort in Leichlingen.
Stefan Müller (l.) und Daniel Fischermann
(r.) zusammen mit Fikret Köprülü (m.), der
sich gemeinsam mit Sascha Barberowski und
Marcus Bärwinkel, ebenfalls als Netzmeister
vor Ort engagierte.
dass unsere Mitarbeiter an ihre Grenzen
gehen und alles geben. Zusammen mit
der hohen Präsenz vor Ort hat das viel
Dankbarkeit ausgelöst. Im Gedächtnis
ist mir eine ältere Dame geblieben, die
unserem Kollegen in die Arme gefallen
ist und geweint hat, nachdem er für sie
einen Elektriker organisiert hat.
Fischermann: In Leichlingen war die
Bevölkerung anfangs sehr genervt,
weil sie neben dem Hochwasser keinen
Strom hatten. Nach einiger Zeit hatten
sie dann Verständnis und nachdem sie
wiederversorgt waren, haben sie dich
gefeiert. Das war großartig. In so einer
Situation übernimmt man auch eine
Seelsorgerfunktion. Viele Menschen
hatten zehn Tage keinen Strom und es
sind schlüsselfertige Neubau-Häuser
zerstört worden.
Wie geht es jetzt weiter?
Fischermann: Die Fehlerbeseitigung
beschäftigt uns immer noch. Aktuell
arbeiten wir alle Listen mit den Nachwirkungen
der Flut ab. Dazu kommen
Folgeschäden: Manch überflutete Kabelstrecken
haben erst Wochen später
eine Störung, weil sie Wasser gezogen
haben, das kondensiert. Für die Zukunft
kann uns jetzt aber eigentlich nicht
mehr viel schocken.
Müller: Die Nachwehen beschäftigen
uns jede Minute. So müssen wir mehrere
neue Stationen stellen. Da muss
auch strategisch vieles neu gedacht
werden. Wir werden die Stationen aus
den Tiefgaragen und Kellern holen. In
der Rückschau gibt es natürlich auch
Optimierungsbedarf und Punkte, die
aufgearbeitet werden müssen. In der
Summe können wir aber sehr zufrieden
und stolz auf uns sein.
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SONDERAUSGABE I EVL ERLEBEN
DAS STROMNETZ
IN LEVERKUSEN
EVL SORGT BIS ZUM HAUS-
ANSCHLUSS FÜR EINE
ZUVERLÄSSIGE VERSORGUNG
Höchstspannungsnetz
Beim Thema Stromversorgung
denken viele an den Energielieferanten
direkt vor Ort. Doch
bevor der Strom bei den EVL-Kunden
fließt, hat er einen langen Weg hinter
sich. Vom Übertragungsnetz, das die
Regionen in Deutschland untereinander
verbindet, wird die Energie von großen
Erzeugungsanlagen in das Hochspannungsnetz
transportiert. Von dort
fließt der Strom über ein Umspannwerk
in die Mittelspannung.
Hochspannungsnetz
Ab hier ist der
Elektriker zuständig
Mittelspannungsnetz
„Ab diesem Zeitpunkt reduziert die
EVL die Energie in der Mittelspannung
soweit, dass der Strom über die
Niederspannung zum Kunden fließt“,
sagt Dr. Ulrik Dietzler, technischer Geschäftsführer
der Energieversorgung
Leverkusen. Wichtig ist dafür, dass die
Hausanschlüsse intakt sind. Was viele
nicht wissen: Für die Hauptsicherung
sowie Unterverteilung im jeweiligen
Gebäude ist der Eigentümer zuständig.
Und dieser muss bei einer defekten
Hausverteilung den Elektriker
zurate ziehen.
Was passiert also, wenn kein Strom
fließt, wie zum Beispiel nach dem
*
Bis hierhin
hilft die EVL
Niederspannungsnetz
Kabelverteiler
Umverteilung
Hauptsicherung
& Zähler
Hausanschluss
EVL-Netz
Hochwasser? „In diesem Fall muss die
EVL zuerst einmal die Mittelspannung
prüfen und stabilisieren. Danach prüft
sie die Niederspannung und kann die
Straßenzüge wieder zuschalten, deren
Hausanschlüsse keine Schäden haben“,
sagt Dietzler.
Bei defekten Hausverteilungen, die
beispielsweise feucht sind, muss der
Elektroinstallateur einspringen. Erst
wenn die Anschlüsse durch das örtliche
Handwerk repariert sind, versorgt
die Energieversorgung Leverkusen die
Haushalte wieder.
GRUNDWASSER: GEWOHNTE QUALITÄT
BISLANG KEINE BEEINTRÄCHTIGUNG DURCH HOCHWASSER UND CHEMIE-UNFALL
Erst Corona, dann das Hochwasser
entlang Wupper und Dhünn,
zuletzt die Explosion in der Bürriger
Sondermüll-Verbrennungsanlage
der Currenta: Während sich Ängste
und Unsicherheit immer tiefer in den
Alltag vieler Einwohner fressen, tauchen
bei der EVL immer mehr Kundenfragen
zum Thema Trinkwasser
auf: Hat die Explosion das Grundwasser
verseucht? Wurden die Anlagen
zur Trinkwassergewinnung überflutet
und kann ich das Wasser aus dem
Hahn überhaupt noch trinken? Die
gute Nachricht vorweg: „Auch 2021
war das Leverkusener Trinkwasser zu
keiner Zeit beeinträchtigt und kann
bedenkenlos getrunken werden“, sagt
Alexander Boßhammer. Der Georessourcenmanager
kümmert sich um die
Grundwasser-Qualität des Rheindorfer
Trinkwassers und hat die Lage
nach den beiden Katastrophen analysiert.
Stichwort Hochwasser: Das Rheindorfer
Wasserwerk fördert für die Leverkusener
Trinkwasserversorgung Grundwasser,
welches sich im Bereich zwischen
Rheindorf und Langenfeld-
Reusrath bildet. Rheindorf war jedoch
durch das Hochwasser weniger
betroffen: „Am südlichen Ende des
Grundwasser-Einzugsgebiet im Bereich
Wupperstraße/Westring hatten
wir die Flut in unserer Schutzzone“,
sagt Alexander Boßhammer. Besorgt
ist der Trinkwasser-Experte aber
nicht: „Da das Grundwasser nur langsam
fließt, braucht es Monate, bis es
beim Wasserwerk ankommt.“ In dieser
Zeit reinigen die Gesteinsschichten
das Grundwasser, so dass sich die
Flut nicht auf die Trinkwasserqualität
im Wasserwerk Rheindorf auswirke.
Und wenn doch? „Wir beproben das
Trinkwasser seit den Ereignissen im
Sommer noch engmaschiger und können
in diesem unwahrscheinlichen Fall
die Versorgung für ganz Leverkusen
über den Wasserturm laufen lassen“,
sagt der EVL-Mitarbeiter. Das Wasserturm-Wasser
kommt aus der Großen
Dhünn-Talsperre.
Findet das von der EVL beauftragte
Trinkwasserlabor der RheinEnergie
bei einer der zahlreichen Kontrollen
etwas in der Probe, ist die EVL verpflichtet,
umgehend den Amtsarzt des
Gesundheitsamts zu informieren. Der
entscheidet dann, welche Maßnahme
zum Schutz der Trinkwasser-Kunden
ergriffen wird. „Wir sind dann auf alle
Szenarien vorbereitet und informieren
kurzfristig per Handzettel, Social Media
und Radio über Maßnahmen wie
Abkochgebote“, sagt Boßhammer.
Stichwort Currenta-Unfall: Nach der
Explosion des Sondermüll-Tanks am
Morgen des 27. Juli bildete sich schnell
eine hohe schwarze Rauchsäule, die
in nordöstlicher Richtung von Bürrig
aus über Leverkusen zog. „Auch hier
hatten wir aus Sicht der Wasserversorgung
Glück im Unglück, denn die
Rauchfahne zog knapp am Einzugsgebiet
vorbei“, so Boßhammer weiter.
Nach Messungen des Landesamts für
Natur, Umwelt und Verbraucherschutz
Nordrhein-Westfalen (LANUV) geht
dieses Mitte August „von einer sehr
hohen Wahrscheinlichkeit aus, dass es
außerhalb des Werksgeländes nicht zu
einem relevanten Stoffeintrag kam“. In
den Schutzzonen rund um das Wasserwerk
Rheindorf wurden laut Leverkusener
Umweltamt nach dem Unglück
zudem keine Rußniederschläge gemeldet.
Kartenmaterial unter:
www.evl-erleben.de/grundwasser
GUT VORBEREITET FÜR DIE ZUKUNFT
DIE ENERGIEVERSORGUNG LEVERKUSEN ZIEHT LEHREN AUS DER FLUTKATASTROPHE UND SORGT VOR
Fast 3.000 Kilometer Netzlänge
und gut 71.000 Hausanschlüsse
kennzeichnen das Netz der EVL.
Um einen hohen Versorgungsstandard
zu gewährleisten, überprüft die EVL
regelmäßig ihre Prozesse für den Krisenfall.
Erst 2019 erhielt sie die Zertifizierung
für das Technische Sicherheitsmanagement,
die belegt, dass die
EVL über qualifizierte personelle sowie
einwandfreie technische Ausstattung
verfügt und die Unternehmensabläufe
gut organisiert sind. „Unsere Kunden
können sich sicher sein, dass wir nach
strengen Qualitätsstandards arbeiten“,
sagt Dr. Ulrik Dietzler.
Dennoch verzeichnet auch die EVL
nach der Flut einen Verlust im siebenstelligen
Bereich. „Um zukünftig Schäden
zu minimieren und weiterhin eine
stabile Energieversorgung zu gewährleisten,
haben wir bereits im Nachgang
der Katastrophe erste Gespräche geführt
und nehmen in den kommenden
Monaten Verbesserungen vor, um vor
allem die Technik möglichst krisensicher
zu platzieren und zu erneuern“,
sagt Dr. Dietzler. Die EVL strebt zudem
ein Gespräch mit der Feuerwehr
an, da diese aufgrund ihrer Struktur,
Ausbildung und Erfahrung ein Profi in
Sachen Extremsituationen ist. So will
die Energieversorgung ihren Kunden
auch in Zukunft ein rasches Handeln
und ein sicheres Netz ermöglichen.
Alexander Boßhammer kontrolliert
das Wasserschutzgebiet.
Im Wasserwerk Rheindorf beproben
die EVL-Mitarbeitenden regelmäßig
das Trinkwasser.
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7
Zeit für
Grünes
Ab 1. Mai
CO 2 -neutraler
Grünstrom
für alle*
Ohne
Aufpreis!
Macht Euch mit uns auf den Weg!
www.evl-erleben.de
* EVL-Stromtarifkunden