Messung von Radon in Innenräumen Sachsen-Anhalts

Vorhaben des Ministeriums für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, Referat Strahlenschutz, Atomrecht (kurz: MWU Sachsen-Anhalt)

Das MWU Sachsen-Anhalt führt ein Messprogramm durch, bei dem es interessierte Bürgerinnen und Bürger aus diesem Bundesland ermöglicht wird, sich auf einfache Weise und für sie unentgeltlich über die Radonsituation in ihren Wohnräumen zu informieren. Außerdem soll die vorhandene Datenbasis für ggf. weitere erforderliche Maßnahmen mit Radon in Sachsen-Anhalt erhöht werden. Diesbezügliche Zielstellungen sind in den §§ 122, 124 und 125 des deutschen Strahlenschutzgesetzes (StrlSchG) vorgegeben.
Radon ist ein natürlich vorkommendes radioaktives Edelgas. Mit „Radon“ ist im Zusammenhang mit dieser Ausschreibung immer das Nuklid 222Rn (Radon-222) gemeint. Das Edelgas kann durch erdbodenberührende Wände und Fußböden in Gebäude eindringen und sich dort ansammeln. Bei deutlich erhöhten Radon-222-Aktivitätskonzentration und langen Aufenthaltszeiten in diesen Räumen kann beim Menschen Lungenkrebs verursacht werden. Bei Menschen, die ihr ganzes Leben lang nicht rauchen, gilt Radon als eine der Hauptursachen für Lungenkrebs. Rauchende Personen unterliegen, ausgehend von dem deswegen ohnehin schon stark erhöhten Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, einer noch höheren, zusätzlichen Wahrscheinlichkeit an Lungenkrebs zu erkranken, wenn eine Radon-Exposition hinzukommt.
In Deutschland gilt nach § 124 StrlSchG über das Jahr gemittelte Radon-222-Aktivitätskonzentration in der Luft in Aufenthaltsräumen ein Referenzwert von 300 Bq/m3 (Becquerel je Kubikmeter). Dieser Wert dient als Maßstab für die Prüfung der Angemessenheit von Maßnahmen. Es handelt sich nicht um einen Grenzwert.
Die Radon-222-Aktivitätskonzentration wird mit sogenannten Radon-Exposimetern gemessen. Es werden ausschließlich Messgeräte einer vom Bundesamt für Strahlenschutz anerkannten Stelle gemäß § 155 Abs. 3 der deutschen Strahlenschutzverordnung (StrlSchV) eingesetzt.

Das Messprogramm des MWU Sachsen-Anhalt wird von der Nuclear Control & Consulting GmbH (NCC) in Braunschweig organisiert und durchgeführt. Es sollen insgesamt zwei Messungen in jeweils unterschiedlichen, nicht dauerhaft verbundenen Räumen (z. B. Wohn-, Schlafzimmer oder Küche) durchgeführt werden. Die Messgeräte sollen ein Jahr lang im jeweiligen Raum der Innenraumluft ausgesetzt sein. Für die Aufstellung der Messgeräte sind Räume mit vergleichsweise hohen Aufenthaltszeiten von Personen, z. B. Wohn- und Schlafzimmer, zu wählen. Für die anschließende Auswertung der Messergebnisse sind Adressdaten sowie Angaben zum Gebäude und zu den Messorten in einer separat per E-Mail zugesandten Exceldatei zu erfassen und an NCC zu übermitteln.

ACHTUNG: Auf Grund der großen Nachfrage ist die verfügbare Anzahl der Radon-Exposimeter vollständig ausgeschöpft und eine Teilnahme mit kostenfreien Messungen ist nicht mehr möglich.
Sollten Sie dennoch daran interessiert sein, Radonmessungen in Ihren Wohnräumen durchzuführen, können Sie sich gern in nachfolgendem Formular registrieren. Wir erstellen Ihnen gerne ein Angebot für die von Ihnen gewünschte Anzahl der Messgeräte (Mindestabnahme: 2 Stück).

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