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Teilnehmende Studierende des Fachs Soziale Arbeit mit Seminarleiterin Rita Kessing (1. Reihe: 2.v.l.), Dr.in Katharina Tebben (1.R.: 2.v.r.), Leiterin der JVA für Frauen, und Dr. Martin Hölzen, Projektverantwortlicher aufseiten der JVA (1.R.: 1.v.r.)
Teilnehmende Studierende des Fachs Soziale Arbeit mit Seminarleiterin Rita Kessing (1. Reihe: 2.v.l.), Dr.in Katharina Tebben (1.R.: 2.v.r.), Leiterin der JVA für Frauen, und Dr. Martin Hölzen, Projektverantwortlicher aufseiten der JVA (1.R.: 1.v.r.)

Pressemitteilung -

Kooperation zwischen der Universität Vechta und der Justizvollzugsanstalt für Frauen Vechta – Positive Erfahrung für Studierende und inhaftierte Frauen

In einem gemeinsamen Projekt im Sommersemester 2023 haben sich Inhaftierte der JVA für Frauen Vechta sowie Studentinnen und Studenten des Bachelor-Studiengangs „Soziale Arbeit“ der Universität Vechta unter dem Motto „Verschiedene Welten – gestern, heute, morgen“ zu ihrer Biographie ausgetauscht. Jeweils neun Lebensgeschichten von Inhaftierten und von Studierenden wurden anonymisiert verschriftlicht und mit Grafiken versehen. Dank der finanziellen Unterstützung der „Straffälligenhilfe Oldenburger Münsterland e.V.“ sowie der „Hayen-Stiftung“, verwaltet vom Bezirksverband Oldenburg, konnten diese nun gedruckt und unter dem Titel: „Verschiedene Welten? Biographische Erzählungen von inhaftierten Frauen und Studierenden“ als Projektdokumentation allen Beteiligten zur Verfügung gestellt werden.

Ziel war es, einen Einblick in die Lebenswelt des Gegenübers zu erhalten und für die gegenwärtige Lebenssituation zu sensibilisieren. „Neben diesem Einblick war es insbesondere ein Anliegen, die eigene Vergangenheit zu reflektieren und Perspektiven für die Zukunft laut zu denken“, so die Seminarleiterin der Universität Vechta, Rita Kessing. „Was waren prägende Erlebnisse, die mich letztendlich in die Haft geführt haben?“ „Wie war mein Werdegang in das Studium der Sozialen Arbeit?“ „Wie sieht mein Alltag heute aus?“ „Wie möchte ich meine Zukunft gestalten?“, seien dabei zentrale Fragen gewesen.

Die ersten Reaktionen der inhaftierten Frauen auf das Austauschangebot seien zurückhaltend gewesen, konstatierte Dr. Martin Hölzen, Projektverantwortlicher vonseiten der JVA. Doch ausgehangene Plakatwerbung und erster positiver Austausch hätten ein spürbares Teilnahmeinteresse zur Folge gehabt. „Dank der Vermittlung und Begleitung des Projektes durch Herrn Hölzen konnten letztendlich inhaftierte Frauen aus verschiedenen Abteilungen an den wechselseitigen Gesprächen teilnehmen“, fasste es Kessing, Lehrkraft für besondere Aufgaben an der Universität im Fach Soziale Arbeit, zusammen. Den Austausch zu gestalten und eigenständig Interviews zu führen, sei für die meisten der Studierenden Neuland gewesen. Teils geprägt durch die Pandemie, damals „mit Online-Unterricht und Kontaktbeschränkungen, war die eigenständige Durchführung auch unter engmaschiger Begleitung für viele von ihnen zunächst eine echte Herausforderung“, so Kessing.

In der Nachbetrachtung hätte es aber durchweg positive Reaktionen gegeben. Es sei eine bereichernde Erfahrung gewesen, vielschichtige Persönlichkeiten kennenzulernen, zum Teil sehr persönliche Einblicke in die Lebensgeschichte zu erhalten, Ursachen für die Inhaftierung oder Gründe für die Entscheidung für das Sozialarbeitsstudium zu erfahren und neben den Unterschieden auch Gemeinsamkeiten festzustellen, so die Zusammenfassung der Teilnehmenden.

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